Ziel: Instandhaltung 4.0‘ für Unternehmen nutzbar machen.

Wie die Initiative von drei Mittelständlern neuen Schwung in die Instandhaltung bringt, weshalb vernetzte Fabriken mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitern ‚wie geschmiert‘ laufen und wohin sich all jene wenden, die ihre Instandhaltung fit für die Zukunft machen möchten.

Eines ist für Instandhaltungs-Strategen Andreas Dankl (dankl+partner consulting) klar: „Eine exzellente Instandhaltung ist für produzierende Unternehmen kein Kostenfaktor mehr, sondern im Gegenteil ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Vorausschauende Unternehmer haben das längst erkannt und arbeiten an der ‚Instandhaltung 4.0‘!“

Exzellente Instandhaltung ist Wettbewerbsvorteil!

Gemeinsam mit Internet-of-Things-Profi Georg Güntner (Salzburg Research) und Condition-Monitoring-Spezialistin Jutta Isopp (Messfeld) wurde deshalb das Maintenance Competence Center, kurz MCC, gegründet. Das MCC koordiniert und initiiert anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung, Innovation und Qualifikation im Bereich der Instandhaltung.

Was das heißt, erklärt MCC-Koordinator Georg Güntner (Salzburg Research): „Wir sind das Bindeglied zwischen Forschung auf der einen und produzierenden Unternehmen auf der anderen Seite. Viele Organisationen lassen sich die Lösung innovativer Fragestellungen durch Forschungsprojekte und damit verbundene Förderungen entgehen, weil sie den Aufwand scheuen, entsprechende Anträge zu stellen, oder weil sie gar nicht wissen, welche Unterstützungsmöglichkeiten die österreichische und europäische Förderlandschaft für sie bereit hält.“ So stellte sich die Situation auch beim Marktführer für außenliegende, nicht textile Sonnenschutz-Systeme, Schlotterer Sonnenschutz Systeme, dar.

Viele mögliche Fördergelder werden nicht beantragt.

Der Salzburger Traditionsbetrieb ist einer der ersten Projektpartner im MCC und froh über die Unterstützung bei der Einreichung des ersten Forschungsprojektes.

Wolfgang Neutatz (Geschäftsführer Schlotterer) und Chef von fast 400 Mitarbeitern beschreibt die Situation seines Betriebes so: „Wir arbeiten seit Jahren sehr erfolgreich Richtung papierfreie Produktion. Alle notwendigen Informationen sollen zum richtigen Moment vor Ort beim richtigen Mitarbeiter sein. Handschriftliche Notizen und Formulare, können das nicht sicherstellen. Als produzierendes Unternehmen, das höchste Qualität liefert, ist der einzig logische Weg, Daten digital zu verarbeiten und sinnvoll zu vernetzen. Gemeinsam mit den Partnern im MCC gehen wir jetzt die nächsten Schritte im Bereich der Maschineninstandhaltung.“ Als Geschäftsführer ist für ihn die strategische Auseinandersetzung mit dem Thema Instandhaltung keine technische Liebhaberei, sondern Teil der laufenden Ausrichtung auf aktuelle Anforderungen. Umso mehr hat die unkomplizierte Vernetzung und der praktische Zugang im MCC gefallen.

Nicht alle wilden Dinge machen Sinn.

Jutta Isopp, Geschäftsführerin von Messfeld und ausgewiesene Condition Monitoring macht klar: „Natürlich gefallen uns Technikern viele der Spielereien im Umfeld vernetzter Systeme. Aber nicht alles, was möglich ist, macht auch Sinn! Wir haben einen sehr guten Überblick darüber, was die sogenannte ‚vernetzte Fabrik‘ ausmacht und arbeiten mit unseren Projektpartnern intensiv daran, die für sie gewinnbringenden Aspekte herauszuarbeiten. Wilde Dinge also ja bitte, aber dort, wo’s Sinn macht!“

Entsprechend fokussiert wird auch bei Wien Energie am Thema gearbeitet. Mehr als zwei Millionen Menschen vertrauen auf die zuverlässige Versorgung mit Strom, Gas und Wärme durch Österreichs größten Energiedienstleister. Höchste Ansprüche an die Verfügbarkeit aller kritischen Anlagen verstehen sich hier von selbst.
Besonderes Augenmerk wird in den kommenden Monaten auf die Themen Condition Monitoring (zustandsorientierte Instandhaltung) und mobile Instandhaltung gelegt. Alexander Kirchner, Geschäftsfeldleiter Anlagenservice Wien Energie: „Wir arbeiten im MCC, weil wir von den unterschiedlichen Expertisen profitieren und die zielorientierte Zusammenarbeit zu unserer eigenen Vorgehensweise passt. Für das eingereichte Forschungsprojekt hätten wir alleine keinen Antrag eingebracht, der Vorteil ist für uns hier also auch klar monetärerer Natur.“

Neu: Service Center für zukunftsorientierte Instandhaltung.

Das MCC Maintenance Competence Center ist die 1. Anlaufstelle für Unternehmen, die Ihre Instandhaltung zum intelligenten Partner in der ‚vernetzten Fabrik‘ weiterentwickeln wollen. Dementsprechend werden organisatorische und technologische Aspekte ebenso bearbeitet, wie der Faktor Mensch und die veränderten Kompetenzanforderungen in der vernetzten Fabrik. Roboter, Sensoren und Schnittstellen sind hier auch, aber nicht nur Thema.
Im Zentrum stehen die Mitarbeiter, sie sind das entscheidende Bindeglied und sorgen im Idealfall dafür, dass alles ‚wie geschmiert‘ läuft. In Zukunft werden jene Organisationen erfolgreich sein, die auf umfassende Qualifizierung ihrer Mitarbeiter vor allem auch in der Instandhaltung Augenmerk legen.

Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen!

Das MCC Maintenance Competence Center unterstützt bei der Qualifizierungsplanung für Instandhaltungsorganisationen sowie bei der Vorbereitung, Einreichung und Umsetzung von Forschungsprojekten und Innovationsprozessen. Ziel ist eine intensive Vernetzung zum Thema Instandhaltung 4.0. Alle interessierten Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich ein Bild zu machen!

 

Kontakt, Visionen und Möglichkeiten auf www.maintenance-competence-center.at

 

Artikel in ähnlicher Form erschienen im Magazin Factory / Ausgabe Juni 2016 (Factory)